Explosionen in Stockholm

Nach den beiden Explosionen in Stockholm gestern Nachmittag (11.12.2010), wo zuerst ein Auto explodierte und sich anschließend aller Voraussicht nach ein Mann selbst sprengte, laufen die Untersuchungen heiß. Das Ganze wird als Terroranschlag eingestuft, da nur wenige Minuten zuvor eine Meldung bei der schwedischen Presseagentur TT sowie bei Säpo (Säkerhetspolisen = schwedischer Geheimdienst) einging. Die Polizei gibt hinsichtlich Identität der Person keine genaueren Details frei.

Es wird vermutet, dass die zuvor geschickte Mitteilung von derselben Person stammte, die sich anschließend an der Einkaufsstraße Drottninggatan in Stockholm in die Luft sprengte. Dieser Stadtteil in der Innenstadt Stockholms ist gerade zu dieser Zeit des Jahres sehr beliebt und gerade an einem Samstag so kurz vor Weihnachten besonders mit Menschen erfüllt. 2 Personen wurden bei der Explosion des Autos verletzt, der Attentäter bei der späteren Explosion getötet.

Nur wenige Minuten lagen zwischen den beiden Explosionen in der Innenstadt von Stockholm am späten Nachmittag des gestrigen Samstags (11.12.2010). Zuerst explodierte an der Kreuzung der Straßen Olof Palmes gata und Drottningsgatan ein Auto, wenige Minuten später sprengte sich ganz in der Nähe ein Mann in die Luft. Am Körper des Mannes wurden Überreste von sechs Rohrbomben gefunden, von denen nur eine explodiert ist. Das Ganze hätte also wesentlich schlimmer enden können.

Die Explosionen zogen viele Menschen an, die wissen wollten, was passiert war, jedoch aufgrund des Risikos weiterer Explosionen von der Polizei von den Schauplätzen ferngehalten wurden. Augenzeugen berichten von mehreren Explosionen. Im Fall des Autos wurden diese von Gasflaschen ausgelöst, die sich im Inneren des Wagens befanden. Da diese nicht explodierten, kann durchaus von Glück die Rede sein.

Bestätigung, dass zwischen der Nachricht und den beiden Explosionen eine eindeutige Verbindung besteht, gibt es keine.

Die Nachricht, die zuvor bei TT und Säpo eingegangen war, beinhaltete jedoch Verweise auf den schwedischen Karikaturisten Lars Vilks, der mit seinen Karikaturen des Propheten Mohammed für Aufruhr gesorgt hat. Diese waren natürlich in der islamischen Welt nicht gern gesehen und lösten eine Reihe empörter Proteste aus. Auch die Bombendrohung in Göteborg vor ca. einem Monat soll sich auf die Karikaturen bezogen haben.
Angaben zufolge bezog sich die Nachricht von Samstag auch auf die schwedischen Soldaten in Afghanistan.

Medienreaktionen zu den Explosionen in Stockholm:

Aus der schwedischen Tageszeitung Svenska Dagbladet: Man sprängde sig själv i Stockholm

Aus der FAZ: Stockholm entgeht nur knapp einer Katastrophe


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