Immobilien gehören häufig zu jenen Bereichen mit recht spürbaren Preisentwicklungen. Eine Wertsteigerung oder -verminderung etwa des Eigenheims merkt man deutlich, allen voran, wenn es um den Verkauf desselbigen geht. Schweden gehört zu jenen Ländern, in denen Immobilien generell teuer sind. Dies betrifft allen voran die großen Städte, aber auch in kleineren Städten sind Preisveränderungen zu vernehmen.
2016 war ein Rekordjahr für schwedische Immobilien. 2017 hat ein wenig ruhiger begonnen, einen Peak im März und April erlebt und ist anschließend über die Sommermonate wieder leicht zurückgegangen.
Preiserhöhungen bei Wohnungen
Grob kann gesagt werden, dass vielerorts am Wohnungsmarkt in Schweden die Tendenz Richtung Preissteigerung geht. 2016 war ein intensives Jahr auf dem schwedischen Immobilienmarkt und 2017 hat bisher teils Erhöhungen des Quadratmeterpreises gesehen, teils leichte Rückgänge, etwa während der Sommermonate. In Stockholm sind die Preise am deutlichsten spürbar, wenngleich die prozentuelle Erhöhung niedriger ist als in manchen anderen Städten.
Informationen können sich je nach Statistik geringfügig unterscheiden, je nachdem, welche Kriterien beleuchtet und gewichtet werden. Die schwedische Seite maklarstatistik.se (auf schwedisch) bietet umfangreiche Informationen sowohl auf Landesebene und zu Regionen, Städten und Orten in Schweden im Detail.
Preisentwicklung bis 2017 auf Bundesebene in Schweden
Auf Bundesebene bewegt sich die Kurve ein wenig auf und ab. Gewisse Monate erlebten ein besonderes Hoch, während sich anschließend die Preisentwicklung wieder etwas beruhigte. Zuletzt sind die Preise nach einem geringfügigen Rückgang wieder etwas angestiegen.
Quadratmeterpreise im schwedischen Durchschnitt
Im Landesdurchschnitt lagen die Quadratmeterpreise also bei knapp über 40.500 SEK im April 2017. Im August lag die Marke bei über 41.000 SEK (nicht in dieser Grafik inkludiert, Anm. der Red.), die Tendenz bei den Preisen gerade für Wohnungen könnte also erneut leicht nach oben gehen. Die großen Städte haben natürlich viel Einfluss auf diesen recht hohen Durchschnittswert. Generell kann auch in Schweden eine gewisse Kluft zwischen Preisen in den Ballungszentren verglichen mit kleineren Städten oder ländlichen Regionen festgestellt werden.
Preisentwicklung für Wohnungen in Stockholm
Stockholm hat verglichen mit den anderen Großstädten in Schweden die höchsten Immobilienpreise. Neben Kauf von Wohnungen und Häusern ist auch Mieten hier am teuersten. Das ist in der Hauptstadt Schwedens auch nichts Verwunderliches. Die Quadratmeterpreise kratzen hier in der Innenstadt oftmals an der 100.000 SEK-Marke. Der Immobilienpreisindex ist mit einem Punkt auf 89 gestiegen. An zweiter Stelle liegt Göteborg, mit einem Index von 69, was einen Rückgang von 2 Punkten verglichen mit Herbst 2016 bedeutet. (Quelle: Svensk Fastighetsmarknad)
Östermalm, Norrmalm und Vasastan zählen zu den exklusiven Stadtteilen Stockholms, dicht gefolgt von Södermalm, das trotz oder eventuell gar aufgrund seines hippen Touches um einiges teurer geworden ist in den vergangenen Jahren. Ursprünglich ein Arbeiterviertel, ist Södermalm mittlerweile beinahe gleichauf mit den anderen Bezirken in der Stockholmer Innenstadt.
Preisentwicklung in Uppsala, Malmö und Västerås
Diese Städte liegen allesamt unweit von Stockholm, und diese Nähe zur Hauptstadt schlägt sich auch in den Preisen nieder. Uppsala führt das Ranking dieser Gruppe an, gefolgt von Malmö und ein wenig „entfernt“ (es liegen noch andere Städte dazwischen, etwa Lund) in der Statistik befindet sich Västerås. Uppsala liegt hinsichtlich Immobilienpreisindex vor Malmö, das ja über eine höhere Bevölkerungsanzahl verfügt. Dies ist vielleicht etwas verwunderlich, liegt aber sicherlich teils an Uppsalas Nähe zu Stockholm und dass Wohnungen in dieser Studentenstadt einfach noch begehrter sind.
Uppsala – in blau – weist Quadratmeterpreise im Durchschnitt bis zu 44.000 SEK auf, wohingegen der Topwert in Malmö – in grün – bei knapp 30.000 SEK liegt. Dies sind Durchschnittswerte wie gehabt, eine nagelneue Wohnung in Västra Hamnen in Malmö verfügt freilich über einen höheren Quadratmeterpreis.
Gründe für Preiserhöhungen am schwedischen Immobilienmarkt
Erhöhung der Nachfrage
Ein großer Zuzug an Menschen hat freilich Auswirkungen auf den Immobilienmarkt. Eröffnet eine große Firma etwa eine neue Niederlassung in einer Stadt, hat dies natürlich zur Folge, dass innerhalb kurzer Zeit eine hohe Anzahl an Mitarbeitern einen Platz zum Wohnen benötigen. Die plötzlich aufkommende Erhöhung der Nachfrage nach Wohnungen und Häusern lässt freilich die Preise in die Höhe schnellen.
Günstige Konditionen für Kredite
Rekordniedrige Zinsen für Wohnkredite haben den Boost am Wohnungsmarkt in Schweden weiter begünstigt. Käufer sind bereit, mehr zu investieren, wenn Geld günstiger zu haben ist. Solange zudem nur die Zinsen in den Rückzahlungen beglichen werden, erscheint der gesamte Kredit um einiges leistbarer. Dem möchte an mit dem viel diskutierten Amorteringskrav (zusätzlich zu den Zinsen soll auch ein Teil der tatsächlichen Kreditsumme in den regelmäßigen Rückzahlungen berücksichtigt werden) in Schweden entgegenwirken.
Deutliche Unterschiede im Quadratmeterpreis
Generell sind gewisse Lagen und Projekte mehr nachgefragt als andere und da steigen die Preise für diese um ein Vielfaches verglichen mit anderen. Die Quadratmeterpreise für solche begehrten Lagen oder etwa Neubauten sind im Durchschnitt mitunter mehr als doppelt so hoch wie für andere Objekte. Da sich diese aber eventuell nicht an einer begehrten Lage befinden oder zu einer anderen Zeit gebaut wurden, verfügen sie über einen niedrigeren Marktwert.
Die hier gebotenen Informationen zu den Entwicklungen auf dem schwedischen Immobilienmarkt werden laufend mit weiteren Details aktualisiert.
(Quellenangabe: Svensk Fastighetsmarknad; Svensk Mäklarstatistik)
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