Feste und Feierlichkeiten im schwedischen Winter – Lucia & Jul

Auch im Winter wird in Schweden gerne gefeiert

Die Schweden lieben es, zu feiern. Nun gut, wer tut das eigentlich nicht?! Diese Beschreibung trifft wohl auf jedes Volk jeden Breitengrades zu. Doch natürlich verfügen die Schweden über ihre eigenen Traditionen an Feierlichkeiten, denen sie sich jahrein, jahraus hingebungsvoll widmen. Und für den Winter, genau genommen, den Monat Dezember, stellen das Fest der Lucia und Weihnachten die festlichen Highlights dar.

„Lucia“ – 13. Dezember

Gerade in der dunklen Jahreszeit kann ein wenig Erhellung den schwedischen Vorweihnachtsalltag ungemein verschönern. Das Luciafest ist sicherlich eine der schönsten und auch bekanntesten schwedischen Traditionen, und bezeichnet für die Vorweihnachtszeit in Schweden. Man könnte es als das winterliche Äquivalent zu Mittmommer (Midsommar) im Sommer sehen, denn bei beiden geht es im Prinzip um etwas Ähnliches, nämlich Licht. Lucia kann als das „Fest des Lichtes“ bezeichnet werden, und jedes Jahr wird ein Mädchen auserwählt, dass die heilige Lucia spielen darf.

Das Luciafest wird in Schweden bereits seit geraumer Zeit gefeiert, wie es ganz genau dazu gekommen ist, ist allerdings nicht eindeutig überliefert. So richtig verbreitet dürfte es sich aber erst im letzten Jahrhundert haben. Zwar wird mit Lucia eine Heilige gefeiert, das Fest verfügt aber trotzdem über keinen besonders kirchlichen Touch. Gefeiert wird es von Jung und Alt gleichermaßen.

Essen und Trinken gehören natürlich auch zu Lucia dazu und so werden üblicherweise Lussekatter, eine Art helles Safransgebäck, gebacken und gegessen sowie Glögg, der schwedische „Glühwein“, dazu getrunken. Glögg wird aber auch im restlichen Winter nicht verschmäht und ist auch zu Weihnachten noch ein alkoholischer Begleiter.

Weihnachten – „Jul“

Weihnachten ist – wie auch in vielen anderen Ländern – der winterliche Festhöhepunkt. „Frohe Weihnachten“, aus gegebenem Anlass, da es gerade unmittelbar über die Bühne gegangen ist, heißt auf Schwedisch „God Jul“. Dieser Eihnachtsgruß ist überall im Lande und natürlich auch international anzutreffen. Überhaupt in Zeiten von Facebook und anderen sozialen Medien erklingen alle Arten von Weihnachtsgüßen über die ganze Welt und „God Jul“ ist fester Bestandteil dessen.

Zu Weihnachten, bzw. eigentlich oft auch bereits wenige Tage vor dem eigentlichen Heiligen Abend und Weihnachtstag, wird in Schweden gerne der sogenannte „Julbord“ geschmaust, was nicht weniger als „Weihnachtstisch“ bedeutet. Natürlich aber werden jene Dinge verzehrt, die sich auf dem Weihnachtstisch befinden. Das sind etwa ein bestimmter Weihnachtsschinken, Hering, Wurst und diverse andere salzige Speisen.

Das eigentliche Weihnachtsfest bzw. die Bescherung wird im Kreise der Familie zelebriert, ähnlich uns in Deutschland oder Österreich. Nur ist die Grundstimmung natürlich nicht so christlich bzw. katholisch wie etwa in Österreich. Die Geschenke bringt dort nicht etwa das Christkind, sondern der Jultomte, der heutzutage natürlich dem Weihnachtsmann gleicht.

Eine besondere schwedische Eigenheit ist es, am 24. Dezember am Nachmittag im Kreise der Familie gemeinsam Donald Duck anzusehen, auf Schwedisch „Kalle Anka“. Dies hat sich bis heute erhalten. Am Morgen des 25. Dezember wird oft die Frühmesse besucht, dies ist dann zumeist auch die letzte Station der Weihnachtsetappe.

Abschließend nochmals „God Jul“ an alle LeserInnen und Schweden-Freunde und natürlich auch „Gott Nytt År“, denn der Jahreswechsel ist ja nicht mehr weit.


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