Schwedische Bräuche und Feste

Was wäre ein Land und dessen Kultur ohne typische Bräuche, Traditionen und Feste? Zu bestimmten Zeiten des Jahres sind es spezielle Traditionen, die Jahr für Jahr praktiziert werden und die fixer Bestandteil der Kultur des jeweiligen Landes sind, einfach unentbehrlich und für die Kultur und das Selbstbild eines Landes von besonderer Wichtigkeit.

Ohne seine Traditionen wäre Schweden wohl nicht jenes Land, das wir so schätzen und lieben. Sowohl für die Schweden selbst als auch für sämtliche Besucher, Zugewanderte oder einfach nur Liebhaber dieses Landes sind die schwedischen Bräuche und Traditionen etwas, das sie auf keinen Fall missen möchten.

Schwedische Kultur und Bräuche

Die schwedische Kultur strahlt etwas Besonderes aus. Nicht umsonst sind schwedische Kultur und deren Bräuche weltweit in aller Munde. Dies dürfte wohl auch teilweise Ikea zu verdanken sein, denn der schwedische Möbelgigant lässt natürlich viel schwedische Kultur und Tradition in seine Produkte einfließen.

Viele der schwedischen Traditionen wurden ursprünglich aus anderen Ländern eingeführt und sind aber schnell untrennbar zum Bestandteil typisch schwedischer Lebensweise geworden. Oft werden die ursprünglichen Wurzeln der Tradition dann völlig vergessen und man beachtet sie auch gar nicht weiter. Da man sie immer ausgeführt hat, ist es eigentlich nicht wichtig, woher sie ursprünglich stammen.

Bräuche nach Jahreszeit in Schweden

Viele der schwedischen Feste und Bräuche sind mit dem Wandel der Jahreszeiten verknüpft. Da der Sommer verhältnismäßig kurz ist und der Winter im Normalfall relativ kalt und dunkel, wird im Sommer besonders intensiv und mit viel Euphorie und Enthusiasmus gefeiert. Eine solche Feierlaune deutet daraufhin, dass die schwedische Bevölkerung nach einem langen Winter den Sommer umso mehr genießt und bestmöglich ausnützen möchte.

Essen und Trinken wichtig in Schweden

Ein wesentlicher Bestandteil der schwedischen Feste und Traditionen ist natürlich das Essen und Trinken. Selbst wenn Schweden nicht in erster Linie für seine kulinarischen Spezialitäten weltweit bekannt ist, so gibt es dennoch viele schwedische Gerichte und Rezepte, die international geschätzt und verbreitet sind.

Die schwedische Lebensweise und Geschichte hat mit Sicherheit viel dazu beigetragen, dass sich Traditionen auf ihre Weise entwickeln und auch erhalten konnten. Man war sehr selten in Kriege verwickelt, hat sich zu einem sehr reichen Land entwickelt und einen einzigartigen Wohlfahrtsstaat geschaffen – all das begünstigt Bräuche und Traditionen und v.a. ein positives Selbstbild, was wiederum für den Erhalt der Kultur des eigenen Landes essentiell ist.

Typische schwedische Feste, die wohl weltweit bekannt sind:

Valborg – Walpurgisnacht

30. April und anschließend der 1. Mai

Ein großes Feuer mit allem, was sich so unter dem Jahr ansammelt, wird entzündet. Junge Leute – und darunter natürlich v.a. Studenten feiern an diesem Tag ausgiebig und das tatsächlich den ganzen Tag. In der Nacht geht das Feiern dann weiter. Da Ende April die Temperaturen bereits angenehm warm sind, kann also ohne Probleme im Freien gefeiert werden.

Midsommar – Mittsommer

Mittsommersonnenwende, immer an einem Freitag gefeiert, bezeichnet den längsten und hellsten Tag des Jahres – zu dieser Zeit ist der Sommer normalerweise bereits voll im Gange, was in Schweden besonders ausgenützt wird. Zu dieser Zeit des Jahres nehmen viele Schweden außerdem ihren wohlverdienten Urlaub in Anspruch, wodurch Mittsommer noch einmal so speziell ist. Mittsommer wird gerne auf dem Land mit einer traditionellen Mittsommerstange gefeiert, um die herum getanzt und gesungen wird.

Gegessen werde traditionellerweise frische Kartoffeln mit Dill und eine Menge eingelegter Hering. Dazu wird Bier und Schnaps getrunken. Zusammen mit Lucia (siehe weiter unten) zählt Mittsommer zu den bekanntesten schwedischen Festen.

Kräftskivan – das große Krebsefest

Bevorzugt im August, weil da die Krebshochsaison ist. Die Krebse werden heutzutage in großen Zahlen importiert (etwa aus China oder Großbritannien), da die heimischen schwedischen Krebse sehr teuer sind – natürlich werden sie aber als die besten angesehen. Der Krebsfang wurde reduziert, da viele der Arten mittlerweile gefährdet sind. Dadurch sind sie aber umso beliebter als Delikatesse. Eigene Krebse zu fangen, ist noch ein zusätzliches Highlight. Zusätzlich zum Verzehr der Krebse beinhaltet eine kräftskiva im Normalfall auch den Genuss von alkoholischen Getränken, allen voran diversen Schnapssorten, und dazugehörigem Singen.

Surströmming

Ist nicht an einen bestimmten Tag gekoppelt, jedoch ist die Saison für den sauren Hering (surströmming) Ende August.

Berühmt berüchtigt ist er auf jeden Fall – die einen lieben ihn, die anderen verabscheuen ihn. Viele Besucher Schwedens oder jene, die gerade erst nach Schweden gezogen sind, dürfen/wollen/“müssen“ ihn probieren. Die Herstellung von surströmming ist zeitaufwendig und es dauert ca. einen Monat bis der in Dosen verpackte Fisch seinen beinahe verrotteten Charakter entfaltet und fertig vergoren ist.

Lucia

13. Dezember

Lucia trägt einen Kranz aus Kerzen um den Kopf (heutzutage oft elektronische Lichter) und ist von mehreren Mädchen und Burschen umringt, von denen die Mädchen auch jeweils eine Kerze tragen und die Burschen einen Stab mit Stern an der Spitze.

Gegessen wird zur Zeit um Lucia und am Luciatag gerne sogenannte lussekatter, süße Brötchen mit Saffran.

Schwedische Weihnachten

24. Dezember

Wie bei uns feiern auch die Schweden am 24. Dezember Weihnachten und essen dazu einen traditionellen julbord (wörtlich: „Weihnachtstisch“, also ein spezielles Weihnachtsbuffet). Dieser beinhaltet eine breite Palette an Köstlichkeiten, darunter natürlich der traditionelle schwedische Weihnachtsschinken.


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