Wer nach Schweden mit dem Auto oder Motorrad unterwegs ist, sollte unbedingt weiter lesen, denn wir nehmen Sie mit auf eine Reise auf der schwedischen Hauptstraße E4 von Helsingborg im Süden bis zur finnischen Grenze nach Haparanda. Auf unserem Weg wird sich das Land von seinen schönsten Seiten zeigen. Aber auch all jene, die nur wenig Zeit zur Verfügung haben, bekommen hier etwas informellere Reisetipps für Schweden, die man nicht verpassen sollte.
An den Start – von Deutschland oder Dänemark in den Süden Schwedens
Um an unsere Startposition zu gelangen, müssen wir entweder mit der Fähre über die Ostsee oder über die Öresundsbrücke, die Dänemark mit Schweden verbindet. Je nach Dauer der bisherigen Anreise könnten ein paar Stunden auf See im Bett von Vorteil sein.
Das erste Ziel ist Malmö und von dort aus begeben wir uns an unseren Startpunkt nach Helsingborg entlang der E6. Genießen Sie schon gleich zu Beginn die schonische Gastfreundschaft und bewundern Sie den Turning Torso, den Folkets Park in Malmö oder sehen Sie den kleinen Fähren in Helsingborg zu, die eifrig Reisende zwischen Dänemark und Schweden hin und her befördern.
Verweilen Sie aber nicht zu lange, denn die Reise beginnt erst jetzt. Von Helsingborg fahren wir durch die Landschaft Skåne bis wir nach Småland kommen. Jönköping ist die erste große Stadt und gleichzeitig die Grenze zwischen den Landschaften Småland och Västra Götaland. Hier blicken Sie auch auf den zweitgrößten See Schwedens, den Vättern, und es bietet sich die Möglichkeit, auf die Insel Visingsö zu fahren, einem Ort, der Politik und Machtkämpfe um die Herrschaft im Mittelalter.
Ready for take off?
Von Jönköping geht es weiter nach Linköping. Wundern Sie sich nicht, wenn Sie entlang der E4 Kampflugzeuge sehen. SAAB hat in dieser Stadt viele Flugzeuge für den militärischen aber auch für den zivilen Zweck gebaut und so wird die Fahrt auch ein kleiner Ausflug in die schwedische Militärgeschichte. Für die Fliegerasse und all jene, die davon nicht genug bekommen können, gibt es kurz außerhalb von Linköping das SAAB Flugmuseum, in dem alle Flugzeuge, die dieses Unternehmen entwickelt hat, zu besichtigen sind.
Via Norrköping geht die Reise weiter nach Nyköping. Ein kleiner Zoobesuch in Kolmården, dem größten Tierpark Skandinaviens, lohnt sich immer wieder. Hier gibt es sehr viele exotische Tiere zu bewundern und im Aquarium taucht man ein in die Welt der Haie. Einen schönen Badestrand und gute Erholung gibt es im nahegelegen Öxelösund.
Stockholm
Weiter Richtung Norden ist die Hauptstadt Stockholm nicht mehr weit. Gamla Stan, Skansen, Vasamuseum, Ericsson Globe und vieles mehr aber allen voran – eine unglaubliche Schönheit hat die Hauptstadt Schwedens zu bieten. Wer mit dem Wohnmobil oder Wohnwagen unterwegs ist kann sein Fahrzeug bequem an einem der Campingplätze abstellen. Unweit der E4 kann man z.B. bei Bredäng/Mälarhöjden abfahren und etwa bei Bredängs Camping sein Lager aufschlagen. Von dort geht man ca. 15 bis maximal 20 minuten zur U-Bahn die das Stadtzentrum bequem binnen 25 minuten erreicht. Zu Stoßzeiten fährt diese im 5 minuten Takt ansonsten im 10-Minuten-Takt. Aber auch die Erholung kommt am Ufer des Mälaren nicht zu kurz. Hier ist es ruhig fernab der Großstadt.
Uppsala
Wir lassen Stockholm hinter uns und fahren weiter nach Uppsala. Der majestätische Dom prägt das Stadtbild einer modernen offenen Studentenstadt. Gemütliche Cafés laden zum Verweilen ein und ein Spaziergang auf den Berg zum Schloss bietet eine fantastische Aussicht und lässt Herzen höher schlagen.
In Norrland – Höga Kusten
Weiter geht es immer der Küste entlang und wir überqueren den Dalälven. Jetzt sind wir bereits in Norrland und Gävle wartet auf unseren Besuch. Wer entgegen aller Erwartungen die Reise um die Weihnachtszeit angesetzt hat, kann den Gävlebock bestaunen. Leider wird dieses Kunstwerk aus Stroh oft Ziel von Brandanschlägen und man wartet zur Weihnachtszeit jedes Jahr gespannt darauf, ob der Bock ohne Brandschäden die Festtage übersteht.
Wer kleine malerische Städte entlang der Küste sehen möchte, verweilt in Söderhamn oder Hudiksvall, ansonsten geht die Reise weiter via Sundsvall und Härnösand zur Höga-Kusten-Brücke, dem Tor zu einer ganz besonderen Landschaft; der Hohen Küste. Seit dem Ende der Eiszeit erhebt sich das Land jedes Jahr um ungefähr einen cm. Was vor 100 Jahren noch zum Meer gehörte ist heute schon ein kleiner See. Für diese Region sollten Sie schon ein paar Tage Ihrer Reise einplanen. Fischrestaurants fangen hier die Fische noch selbst aus dem Meer und der Nationalpark bietet eine Natur und Aussichten, die in Schweden ihresgleichen suchen. Schlagen Sie Ihr Lager in Docksta auf; hier ist alles in Ihrer Nähe ob Nationalpark, Dörfer wie Bönhamn oder Norrfällsviken oder die Stadt Örnsköldsvik. Für Motorradfahrer gibt es hier schöne kurvenreiche Straßen entlang von Seen, Wäldern und Wiesen, bis sie von Ihrem Bike aus direkt das Meer sehen können.
Umeå und Luleå
Weiter entlang der Küste gelangen wir nach Umeå, einer der Kulturhauptstädte Europas 2014, und bedeutenden Universitätsstadt im Norden Schwedens. Jetzt ist es nicht mehr weit bis Haparanda. Skellefteå und Piteå lassen wir hinter uns und wir kommen nach Luleå. Luleå bietet einen schönen nordschwedischen Flair und die Altstadt bestehend aus alten Holzhäusern ist eine Zeugin längst vergangener Zeiten.
Am Ziel – Haparanda
Das Ziel Haparanda. Jetzt haben wir es geschafft. An der Grenzstadt Haparanda ist es nur noch ein Fluss bis nach Finnland. Erkunden Sie Finnland oder fahren Sie weiter über den Polarkreis nach Kiruna.
Wieder nach Hause?
Über das Landesinnere nach Göteborg an die schwedische Westküste
Auf dem Weg nach Hause können Sie entlang der Strecke nocheinmal all jene Sehenswürdigkeiten sehen, die Sie auf der Fahrt durch Schweden versäumt haben, oder Sie fahren in das Landesinnere auf schmalen Straßen via Östersund, Sveg, Mora und Örebro wieder Richtung Süden. Wer noch mehr von Schweden sehen möchte, fährt von Örebro nach Göteborg und besichtigt die schwedische Westküste. Von Göteborg erreichen Sie den Öresund bzw. die Fähre Richtung Deutschland innerhalb von 3 Stunden mit dem Auto.
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