Wie viel ist einem schwedischen König erlaubt?

König Carl Gustaf und seine vermeintlichen Besuche in Stripclubs u.Ä. haben nicht nur in Schweden für Aufsehen und jede Menge Medienresonanz gesorgt. Erst kürzlich hat der schwedische König in einem Fernsehinterview mit der schwedischen Nachrichtenagentur TT die Anschuldigungen dementiert und gemeint, er habe weder Umgang mit kriminellen Kreisen gehabt als auch Sexabenteuer irgendeiner Art. Das „glaube er nicht“, meinte der König auf die Frage, ob er Stripclubs aufgesucht habe.
Angebliche Fotos, die den König mit spärlich bekleideten Damen in ominösen Posen zeigen sollen, haben neuerdings die Affäre wieder angeheizt.

Kritik, dass sich König Carl Gustaf erst so spät äußert

Carl Gustaf hätte mit seinen Dementi erheblich früher in die Medien gehen sollen, lautet die allgemeine Meinung vieler in Schweden. Wenn er die ganze Zeit „unschuldig“ gewesen wäre, warum denn dann nicht gleich sagen? Gleich nach der Elchjagd, als er zum ersten Mal mit diesen Vorwürfen konfrontiert worden war, hätte er wohl klar und deutlich Nein sagen sollen.

Das Nein war allerdings auch in seinem kürzlichen Fernsehinterview kein deutliches und überzeugtes/überzeugendes.

Wie „schlimm“ ist die ganze Sache aber eigentlich? Ein König dürfe tun, was immer ihm beliebe, meinen manche auf diese Frage. Ganz so verhält es sich zwar nicht, doch eigentlich sind die Vorwürfe noch verhältnismäßig milde, es könnte noch ganz andere Dinge gegeben haben, so andere.

Tatsache ist, dass viele Menschen die Ansicht vertreten, ein König müsse sich nicht alles gefallen lassen und er dürfe sich auch das eine oder andere erlauben, schließlich ist er ja König. Auf der anderen Seite hat man gerade als oberster Repräsentant des Landes natürlich eine gewisse Vorbildfunktion und muss im Zuge dieser natürlich vorbildhaft in Erscheinung treten.

Stimmen gegen die Monarchie in Schweden

Dass Vorwürfe dieser Art einem König bzw. einer ganzen Monarchie Schaden zufügen können, beweisen die Statistiken. Diesen zufolge seien immer weniger Schweden für die Monarchie und auch immer weniger vertrauen auf ihren König.

Hinzu kommt noch, dass Prostitution in Schweden gesetzlich und moralisch untersagt ist und dass sich ausgerechnet das Staatsoberhaupt über diese Grundregel hinwegsetze, löst natürlich Furore aus (wenn denn jetzt alles stimmt; so genau wird man das wohl noch länger nicht wissen).

Im Zuge des schwedischen Nationalfeiertages am 6. Juni wurde dem König in Stockholm jedoch zugejubelt, beinahe so wie immer. Stimmen gegen die Monarchie werden jedoch vielerorts in Schweden lauter, gleichzeitig verteidigen jene, die für das Königshaus sind, dieses vehement. Was das Königshaus betrifft, ist Schweden in seinen Ansichten etwas geteilt.

Der König möchte künftig seinen königlichen Pflichten noch verstärkter nachgehen und nach vorne blicken

Dies sagte Carl Gustaf gegen Ende des Fernsehinterviews. Auch im Ausland möchte er wieder verstärkt präsent sein und gemeinsam mit seiner Familie nach vorne blicken. Gänzlich verstummen wird es um den schwedischen König und seine vermeintlich skandalöse Vergangenheit jedoch noch länger nicht, dessen ist man sich sowohl in Schweden als auch im Ausland sicher.


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