Google und Schweden im Streit um ein Wort

Die schwedische Sprache ist im Allgemeinen dafür bekannt, dass sie gerne einzelne Wörter für an sich komplexere Ausdrücke verwendet.

Hinna (= etwas rechtzeitig schaffen), fimpa (= eine Zigarette ausdrücken), wallraffa (steht für die Art von Journalismus, die Günter Wallraff betrieben hat), zlatanera (dt. „zlatanieren“ = stark dominieren à la Zlatan Ibrahimovic auf dem Fußballfeld) oder natürlich auch der Klassiker unter den schwedischen Wörtern, fika (= Kaffeetrinken inklusive Jause/Imbiss), der immer wieder nicht nur die Gemüter der deutschsprachigen Lernenden amüsiert.

ogooglebar – ungooglebar

Fahne.jpgDas mittlerweile neu eingeführte Wort „ogooglebar“ (dt. ungooglebar) bezieht sich auf die Unmöglichkeit, bei der Suche im Web einen bestimmten Begriff zu finden, bezieht sich also auf etwas, das über eine Suche im Internet nicht gefunden werden kann.

Das Problem hierbei sei für Google, dass sich sämtliche Ausdrücke, in denen „Google“ in irgendeiner Form zu finden ist, ausschließlich auf die Suchmaschine Google beziehen dürfen (und das gerne in einem positiven Zusammenhang), und nicht auf irgendeinen anderen Suchdienst im Internet. „Ogooglebar“ im reinen Wortsinn kann jedoch auch andere Suchmaschinen miteinbeziehen.

„Ogooglebar“ wieder gestrichen – Debatte in Schweden

Der schwedische Sprachrat wollte sich nun nicht auf einen Zwist mit Google einlassen und entfernte daher das Wort wieder. Vertreter der schwedischen Akademie dagegen meinen, Sprache könne nicht mit solch juristischen Mitteln beeinflusst werden, sie entwickle sich ganz durch eigene Dynamiken und könne auch nicht auf diese Weise kontrolliert werden.

Und letzten Endes sind es die Sprecher einer Sprachgemeinschaft, die ein Wort verwenden oder nicht. Die Benutzung von „ogooglebar“ kann ihnen also nicht verboten werden.


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